Kinderwagen

Während der Schwangerschaft taucht irgendwann die Kinderwagenfrage auf. Nach einem ersten Blick ins WWW bekomme ich eine Vorahnung, dass sich mir mit der Geburt meines Babys auch eine neue Welt der Gebrauchsartikel erschließen wird – solche die ich brauchen kann, und solche, die einfach nur unnötig sind, und ganz viele irgendwo dazwischen.

Marke: Teutonia
Typ: Cosmo
Gekauft bei: gebraucht von einer Bekannten
Zufriedenheit: 4 von 5 Punkten

Erste Recherche

Naturkind? Mountain Buggy? Teutonia? Buggaboo? Stikko? Die ersten Überlegungen kann ich überhaupt erst einmal nur theoretisch anstellen. Wie und wo und wieviel ich mich mit Kinderwagen und Baby durchs Leben bewegen werde, diese Überlegungen haben vielleicht mit der Realität letztenendes weniger zu tun. Ich gehe gern spazieren. Wandern. Eine Kollegin meint, es müsse Mountain Buggy sein. Auch sie ist ein Naturmensch und hat bereits einen 10-jährigen Buben. Ich recherchiere. Im Geschäft Kinderwagen Sindy am Wiedner Gürtel in der Nähe des Hauptbahnhofs sehen mein Freund und ich uns das Schmuckstück an. Ich bin begeistert. Der Preis? Über 800 Euro inkl. Wickeltasche. Ist die Babywanne dabei? Ich weiß es nicht mehr. Ist auch nicht ganz so wichtig, denn zum Glück hat die zukünftige Omi bereits gesagt, dass der Kinderwagen Sache der Großeltern ist. Der Mountain Buggy ist richtig sexy! Der einzige Punkt, an dem ich zweifle ist die Tatsache, dass man den Buggy später nur nach vorne ausrichten kann, da es ein Dreiradler ist. Ich möchte aber meinem Kind ins Gesicht sehen können. Vielleicht nicht immer, aber doch auch.

Angebot: gebraucht

Zeitgleich bietet mir eine Bekannte, deren zwei Kinder nun schon rausgewachsen sind, ihren Teutonia an. Ich recherchiere wieder. Auch nicht schlecht. Er kostet gebraucht nur die Hälfte, und ich weiß sogar, woher er kommt. Noch immer sehr auf den Mountain Buggy fixiert, statte ich der Bekannten einen Besuch ab. Nett sieht er aus. Und die beiden erzählen mir, was sie alles damit unternommen haben. Auf Schotterstraßen und im Schnee sind sie auch marschiert. Und in die Aufzüge würde er passen, was in Wien sehr praktisch sei. Er ist wendig, und doch stabil. Im Angebot sind: Wagen, Sportsitz, Babywanne, zwei Regenschutz und ein Sonnensegel. Sie schenken mir dazu: Fellsack für die Babwanne, Fellsack für den Sportsitz und Fellwärmer für die Hände der / des Schiebenden. Das ist sehr großzügig! Der Mountain Buggy schwebt aus der Traumwolke vor meinem Kopf immer mehr in den Hintergrund. Eine Nacht möchte ich trotzdem noch drüber schlafen. Am nächsten Tag sage ich zu. Und ich glaube, auch meine Mutter ist dankbar, dass ich mich so entschieden habe. Ein paar Wochen später hole ich alles mit dem Auto ab und lasse mir erklären, wie man das Ding zusammenfaltet, auseinandernimmt und wieder zusammensteckt. Die Handgriffe erfordern Übung und sind jetzt noch reine Theorie für mich, aber das wird sich wohl ändern, wenn ich ihn später täglich benutze.

Handhabung

Und so ist es. Die ersten Wochen und Monate bin ich aber auch die einzige, die die Handhabung beherrscht. Sie ist recht einfach, aber wenn man weiß, wo drücken und in welche Richtung gleichzeitig ziehen, und das auch verinnerlicht hat, dann ist das einfacher. Für das kleinere Auto meiner Eltern (ein Fiat Punto) müssen wir die Babyschale und später den Sportsitz immer runternehmen und auf den Rücksitz legen. Der untere Teil passt zusammengeklappt in den Kofferraum. In größere Autos passt er komplett stehend oder zumindest zusammengelegt.
Das Fahrgestell unseres Kinderwagens hat außerdem einen Adapter integriert, auf den man Auto-Babyschalen gängiger Marken (Cybex Aton, Maxi Cosi) aufstecken kann. Das funktioniert einwandfrei und ist oft sehr praktisch.

In der Stadt

Wendig. Sehr wendig und doch stabil. Für die Aufzüge in der U-Bahn und die U-Bahn selbst gut geeignet. Die Bremse ist leicht mit dem Fuß festzustellen und durch hochziehen wieder zu lösen. (Die Schuhspitze wird zwar ein bisschen schmutzig dabei, aber mit einem kleinen Kind ist man sowieso immer irgendwie angesaut!) Über den Bordstein geht es auch gut rauf und runter.
Wir haben einen Abstellraum im Souterrain, wo wir den unteren Teil immer lassen. Ein paar Stiegen runter und rauf kommt man auch ohne Hilfe ganz gut. Sowohl Babywanne als auch Sportsitz lassen sich gut mit Babyinhalt tragen.

Am Land

Schotterstraßen gehen super. Waldwege auch. Bei mehr Wurzelwerk und größeren Steine wird es allerdings schon sehr anstrengend, da die Vorderräder nicht besonders groß sind. Aber für größere Touren halten sowieso Tragetuch oder Kraxen her.
(Auch zugefrorene Seen eignen sich hervorragend diesen Winter, um das Naturerlebnis mit der ganzen Familie zu teilen!)

Babywanne

Fein und kuschelig. Allerdings bei vermehrtem Bewegungsdrang ab Monat 5 schon etwas eng. Dafür bietet sie mit Fellsack aber auch schönen Schutz beim Einschlafen und Wieder-Einschlafen.

Sportsitz

Drei Einstellmöglichkeiten, inklusive einer kompletten Liegeoption. Auch für Kinder geeignet, die noch nicht sitzen können, aber aus der Babywanne bereits rausgewachsen sind. Die Gurte lassen sich sehr gut anlegen.

Waschen

Die Bezüge sind komplett abnehmbar und in der Waschmaschine waschbar.

Ersatzteile

Recht problemlos beim Händler oder im Netz zu bestellen. -Bei uns waren nach dem Auseinandernehmen zum Waschen und gehudelten Wiederzusammenbau eine Schraube und das Gegenstück des Verdecks locker. Ist dann irgendwo verloren gegangen.

Fazit

Ich bin froh über die Wahl und dass ich den Wagen gebraucht gekauft habe. Oft möchte man fürs Baby etwas Neues, Eigenes, aber das ist manchmal mehr aus Eitelkeit als aus Fürsorge. Ich selbst hätte bei der Zusammenstellung andere Farben gewählt, aber auch mit diesen kann ich leben und bin immer wieder sehr zufrieden, wenn ich damit unterwegs bin. Der Papa übrigens auch, und die Omi auch.

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